| 1349 |
Die Stadt Wurzach wird von der großen Pestepidemie, dem "Schwarzen Tod", verschont. Das "Schwarze Kreuz"
am westlichen Fuß des Leprosenberges erinnert seither daran. |
| 1355 |
Erste Erwähnung des Leprosoriums als "Siechenhaus". |
| 1505 |
Kapelle "Unserer Lieben Frau" beim Leprosenhaus genannt. In der Siechenpflege waren 20 Pfarreien aus der
Umgebung von Wurzach zusammengeschlossen. |
| 1525 |
Am Karfreitag, dem 14. April, fand die Bauernschlacht am Leprosenberg zwischen dem Bauernhaufen auf der
Wurzacher Haid unter Pfaff Florian und dem Herr des Schwäbischen Bundes unter Truchsess Georg III. (Bauernjörg) statt. |
| 1575-1580 |
42 Frauen werden auf dem Richtplatz bei der Siechenlinde auf dem Leprosenberg als Hexen verbrannt. |
| 1578 |
Erneuerung der Ordnung der "Sundersiechen zu Wurtzen uffm Berg"; wahrscheinlich wurde um diese Zeit die
Kapelle erweitert. |
| 1604 |
Erste Darstellung des Wurzacher Leprosenhauses auf dem "Siechenberg" in der "Zeiler Mappa". |
| 1620 |
Neue Ausstattungsstücke kommen in die Leprosenkapelle, teilweise aus der berühmten Bildhauerstätte der Zürn. |
| 1696 |
Abbruch des alten Siechenhauses und Neueinrichtung von Grund auf mit ca. 15 Zimmern. |
| 1720 |
Barockisierung der Kapelle |
| 1749 |
Fassadenmalerei an der Kapelle |
| 1782 |
Auflösung der Leprosenpflege und Einvernahme durch die Herrschaft Waldburg-Zeil-Wurzach, danach Armenhaus
und Wohnung für Riedarbeiter. |
| 1813/1814 |
Das Leprosenhaus dient während des Befreiungskrieges als Lazarett für die österreichische Armee. |
| 1830 |
Der letzte Aussätzige stirbt im Haus. |
| 1871-1959 |
Die Leprosenhauskapelle ist Gotteshaus für die evangelischen Christen. |
| 1901 |
Der Kunstmaler Sepp Mahler wird in der Leprosenstube des Hauses geboren. |
| 1926 |
Renovation der Kapelle. |
| 1945 |
Am 28. April wird die Stadt Wurzach kampflos am Fuß des Leprosenberges an die französischen Streitkräfte
übergeben. |
| 1959 |
Das Leprosenhaus wird von der fürstlichen Herrschaft Waldburg-Zeil der katholischen Pfarrgemeinde
St. Verena zu Bad Wurzach geschenkt. |
| 1966 |
Die uralte "Siechenlinde", einst Gerichtslinde, wird vom Sturm gefällt. |
| 1973 |
Neupflanzung einer Siechenlinde am alten Platz. |
| 1980 |
Das Leprosenhaus kommt durch Tausch in den Besitz der Stadt Bad Wurzach. |
| 1982-1987 |
Restaurierung des Hauses mit einem Kostenaufwand von 1,7 Millionen DM (870.000 Euro). |
| 1987 |
Eröffnung des Leprosenhauses mit einer großen Ausstellung von Werken Sepp Mahlers. |
| 1991 |
Eröffnung des Sepp-Mahler-Museums im Leprosenhaus. |
| 1993 |
Aufstellung eines Arma-Christi-Kreuzes am ehemaligen Richtplatz auf dem Leprosenberg zum Gedenken an die
hier einst hingerichteten "armen Sünder", die verbrannten "Hexen", die verscharrten Selbstmörder und die im Bauernkrieg
umgekommenen Bauern. |